Lobt-die-Hirten-Woche: Vermischter Overbeck (Teil 4/6)

Der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, ist im Rahmen der Lobt-die-Hirten-Woche auf Kreuzfährten heute sozusagen an der Reihe. Er hat sich wiederholt durch klare Worte zum Zölibat, zur moralischen Verwerflichkeit praktizierter Homosexualität und zu anderen Themen geäußert. Zudem ist er der erste deutsche Diözesanbischof seit ich weiß nicht wann, der an einer traditionellen Messe in seiner Domkirche teilgenommen hat und er arbeitet, zumindest nach der Aussage der Petrusbruderschaft, mit dieser gut zusammen. Pater Gerstle, FSSP, hört nach des Bischofs Aussage im Dom regelmäßig die Beichte.

Er ist für klare Worte im Geiste der Kirche bekannt.

Natürlich gibt es auch einige, sagen wir mal, Seltsamkeiten, darunter sicherlich sein absolut handzahmes Verhalten hinsichtlich des Dialogprozesses, aber die lassen wir jetzt mal unter den Tisch fallen.

Abschließend noch einige kurze Verweise auf frühere Artikel auf Kreuzfährten und anderswo zum Ruhrbischof, die zum Thema passen:

Ist Bischof Overbeck konservativ?

Solidarität mit Bischof Overbeck

Christen als „Fremde ohne Bürgerrecht“

Kleiner Hinweis: Morgen kommt als fünfter Teil ein Beitrag über Bischof Tebartz-van-Elst aus dem Bistum Limburg, und danach geht mir nach derzeitigem Kenntnisstand das „Lob“-Material unter den deutschen Hirten aus. Haben meine Leser da noch weitere Vorschläge?

Dialog und Schisma

Auf Papsttreu im Pott findet sich ein Teilnehmerbericht vom Dialogtreffen des Bistums Essen in Duisburg. Ich möchte hier einige Kommentare zum Thema abgeben, es lohnt sich jedoch, zuerst den verlinkten Artikel zu lesen.

Wie inzwischen scheinbar üblich fand auch dieses Treffen wieder in einer Kirche vor dem Allerheiligsten statt. Selbstverständlich kümmerten sich die Dialogisten nicht allzu sehr um Jesus oder irgendwelche anderen altmodischen Vorstellungen wie Anbetung oder Verehrung. Das kann auch nicht verwundern, denn unveränderliches Lehramt der Kirche umstoßen zu wollen, deutet nicht gerade auf Respekt vor Jesus und seiner von ihm eingesetzten Kirche hin.

Im Gegenteil: Geht es den Teilnehmern des Dialogprozesses nicht vielmehr um eine „neue Kirche“? Der Eindruck scheint sich unter den Verbandskatholiken, die generell die größten Befürworter des Dialogprozesses sind, immer mehr zu bestätigen. Besonders die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands mit ihren immer extremeren Aktionen, die schon an schismatische Akte grenzen, wie kürzlich die Einleitung einer Unterschriftenaktion gegen unveränderliches Lehramt zum Thema Beihilfe zum Essen des Gerichts für unbußfertige Ehebrecher gezeigt hat. Ich habe den Link, werde ihn aber hier nicht angeben – jeder kann etwa durch Google die Unterschriftenaktion problemlos finden. Hier wird öffentlich Stimmung gegen die Lehre der Kirche gemacht – und das von einer offiziellen katholischen Organisation. Kein Wunder, dass gläubige katholische Vereinigungen wie das Forum deutscher Katholiken inzwischen fordern, die Bischöfe mögen doch bitte überprüfen, ob sich diese radikal-feministische, in ihren Haltungen zu wichtigen Fragen von Theologie und Sittenlehre offen anti-katholische Gruppierung weiterhin „katholisch“ nennen dürfe.

Es gibt dabei nur ein Problem: Stimmt nicht zumindest der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, wie auf diesem Blog schon mehrfach berichtet und kommentiert, der Haltung der „katholischen“ Frauengemeinschaft weitgehend zu? Und sind nicht die anderen Bischöfe sehr zurückhaltend mit Aktionen, die sie in der Öffentlichkeit als offensichtlich katholisch – und stolz darauf – brandmarken könnten? Es ist also nicht damit zu rechnen, dass Bischöfe, von denen selbst die Besseren, wie Bischof Overbeck, einen Dialogprozess mittragen und Veranstaltungen wie die, auf die sich der oben verlinkte Erlebnisbericht bezieht, offensichtlich gutheißen, eine klare Haltung zum immer weiter herannahenden Schisma in Deutschland finden werden.

Wie schon öfters seit mindestens 40 Jahren werden die deutschen Bischöfe sich formal korrekt verhalten, oder von der Korrektheit nur abweichen, wenn es keine Konsequenzen aus Rom zu befürchten gibt, aber weder mit der Kirche fühlen noch mit ihr denken. „Sentire cum Ecclesia“ ist nicht nur an theologischen Fakultäten in Deutschland ebenso fremd geworden wie die Sprache, in der die Sentenz formuliert ist, sondern auch unter den für besagte Fakultäten zuständigen Bischöfen. Sie werden das Nötigste tun, um ein formales Schisma zu vermeiden, aber nicht mehr.

Also wird der Dialogprozess weitergehen, der religiöse Glaube in Deutschland wird weiter verfallen, die Kirche wird langsam aber sicher aussterben.

Auf Papsttreu im Pott wird darauf hingewiesen, dass unter den (wenigen) anwesenden Jugendlichen die meisten eher den Papst und die Kirche in Schutz nahmen. Es ist auch nur zu leicht einzusehen warum: Ich kommentierte auf dem Blog:

Die Kirchendemokraten sterben aus. Sie haben 98% der nachwachsenden Generation davon überzeugt, dass sie sich ihre eigene Wahrheit und ihren eigenen Glauben machen können – die nachwachsende Generation hat das vollkommen verinnerlicht. Wenn sie sich ihre eigene Wahrheit machen kann, dann braucht sie die Kirche ja gar nicht mehr. Warum also die ganze Mühe? Warum sonntags früher aufstehen, warum endlose Sitzungen, warum das ganze Volksbegehren und Aufbegehren, wenn man sich doch einfach seinen eigenen Glauben und seine eigene Wahrheit konstruieren kann, so wie man sie gerade braucht?
98% der nachwachsenden Generation stimmen den Kirchendemokraten völlig zu. Konsequent bleiben sie also aus der Kirche fort – sie vermag ihnen nichts zu bieten, was sie nicht auch woanders bekommen könnten.
Übrig sind die 2% die den Glauben der Kirche weitertragen.
Eine Reinigung im Säurebad, aber eine nötige Reinigung.

Wenn das stimmt, und davon bin ich überzeugt, wäre dann nicht die beste Chance für die katholische Kirche, das ohnehin kommende Schisma zu forcieren, um die verbliebenden Gläubigen zu einer Entscheidung zu zwingen? Ich bin mir nicht sicher.

Einerseits:

Kommt es zum Schisma, dann wird man endlich klar sehen, wer wo steht, wer dem Bischof von Rom seine Treue hält, und wer bloß dem Kanzler in Berlin, wer katholisch und wer deutsch-katholisch sein will. Die meisten Bischöfe würden vermutlich eher zum deutsch-katholischen Lager zählen, ebenso viele Priester, und wenn wir ehrlich sein wollen, auch 90% der katholisch Getauften. Die anderen könnten dann, ohne die lähmende Last bürokratischer Strukturen und mit einem neuen Missionseifer in Unabhängigkeit von einem zunehmend christenfeindlichen deutschen Staat und dem Konformität statt Glaube fördernden Kirchensteuersystem eine Renaissance des christlichen Glaubens in Deutschland einleiten. Sie könnten eine kleine, aber aufgrund ihrer außerordentlichen Treue zur Kirche in Glauben, Sittenlehre und Liturgie starke Kirche in diesem Missionsland sein. Sie könnten eine christliche Kultur im Kleinen leben, und für die vielen Unzufriedenen und vom Modernismus innerhalb und außerhalb der Gotteshäuser enttäuschten Menschen ein Zufluchtsort werden.

Andererseits:

Kommt es zum Schisma, wird die katholische Kirche in Deutschland von ihren derzeit 25 Millionen Mitgliedern mindestens 90% verlieren. Damit entfielen auch Einnahmen in Höhe von mehr als 90% der derzeitigen Einkünfte der Kirche, oder gar mehr, falls die Kirche sich dann entschlösse, keine Kirchensteuer mehr zu nehmen. Damit wäre es nicht länger möglich, ein ausgesdehntes Netz karitativer Vereinigungen oder Mission in anderen Ländern zu unterhalten. Es wäre eine Kirche, die vermutlich gerade genug Finanzmittel hätte, um den Gläubigen die Messe und die Sakramente zu bringen. Und mehr noch, der Verlust vieler Millionen Schäfchen würde das ohnehin gefährdete Seelenheil der Betroffenen noch weiter bedrohen, da außerhalb der Kirche kein Heil ist – ein gewichtiges Argument. Zudem kann man davon ausgehen, da die Reformkatholiken langsam aussterben, dass sich das Problem in 30 bis 40 Jahren von selbst gelöst haben wird. (Father Z nennt das „biologische Lösung“) Je länger ein formales Schisma herausgezögert wird, so könnte man argumentieren, umso schwächer wird die Position der Neo-Reformatoren.

Also:

Ich bin mir aufgrund widerstreitender Argumente nicht ganz sicher, ob ein Schisma nicht gut für die Kirche wäre. Dass es aber irgendwann kommen muss, einfach weil sich Verbandselite und Bischöfe immer weiter von Rom entfernen, daran habe ich keinen Zweifel. Wie auch immer die weiteren Entwicklungen verlaufen werden, wir sollten für alle Verantwortlichen für den Kurs der deutschen katholischen Kirche beten und dabei immer den Wunsch des Heiligen Vaters nach „Ent-Weltlichung“ der Kirche, nach Lösung von weltlicher Gewalt, beherzigen.

Vertrauen wir auf Jesus Christus, nicht auf die weltliche Macht der Gremien.

Solidarität mit Bischof Overbeck

(Das obige Schutzgebiet-Schild stammt von Laurentius Rhenanius, der auf „Superpelliceum“ bloggt. Die Seite ist einen Besuch wert, wie ich hinzufügen möchte)

Nachdem ich vor einigen Tagen auf diesem Blog die Frage gestellt hatte, wie ernst es Bischof Overbeck mit dem traditionellen Glauben der Kirche nimmt – und mir nicht ganz sicher war – sehen wir nun schon ein wenig klarer. Denn der öffentliche Ton gegen ihn ist inzwischen ziemlich brüst geworden. Wie „Papsttreu im Pott“ berichtet, ist der Bischof für seine verschiedenen Äußerungen zum überlieferten katholischen Glauben in einschlägigen Kreisen heftig in die Kritik geraten. Wer vom heute herrschenden Zeitgeist dermaßen angegriffen wird, dem gebührt unsere volle Solidarität und Unterstützung.

Die Äußerung dieser Worte ist scheinbar sein aktuelles Verbrechen gegen die rigiden, veralteten Dogmen der provinziellen Politischen Korrektheit:

Praktizierte Homosexualität ist objektiv sündhaft, auch wenn homosexuellen Menschen mit Achtung zu begegnen ist.

Was ist bitte dagegen einzuwenden? Es ist nichts als die objektive Lehre der Kirche, vorgetragen mit allem gebührenden Respekt – er betont explizit die Achtung, die man auch vor Menschen mit objektiv fehlgeordneten Sexualneigungen haben soll. Schließlich beurteilen wir in der Kirche – anders als in Teilen der Homosexuellenszene – Menschen nicht nach ihrer Sexualität. Alle Menschen haben Achtung ihrer Würde verdient. Dennoch gibt es Verhaltensweisen, die nicht moralisch richtig sind, sondern sündhaft.

Wer anderer Meinung ist, kann ihn ja kritisieren – so möchte man denken. Doch die Fähigkeit zu reifer, sachlicher Kritik geht dem heutigen Menschen ab (wo soll sie auch herkommen, wuchs der heutige Mensch doch in einer Ruine von einem Bildungssystem inmitten familiären Zusammenbruchs auf).
Einige Beispiele für die maßvolle Kritik, wie sie in den Kommentarspalten der Zeitungen wohl üblich zu sein scheint?
„Das ist keine Meinungwas der Herr Bischof da äussert, das ist Diskriminierung und gehört bestraft.“
„OBJEKTIV hat dieser Fussel gar nichts zu sagen, weil Religion nicht von Leuten gemacht wird, die einen Fisch im Arsch haben.“
„die sollen sich mal lieber um ihre pädophilen kümmern und ruhig sein“

(Man beachte die gediegene Orthographie sowie die grammatische Kunstfertigkeit der Kritiker…)

Und diese Art des Respekts vor der Meinungsfreiheit setzt sich sogar bei Politikern fort. So fordert, Papsttreu im Pott zufolge, ein Grüner Bundestagsabgeordneter namens Kai Gehring sogar, Overbeck als Fall für die Antidiskriminierungsstellen zu betrachten. Mit anderen Worten: Kritik am Dogma führt zur Inquisition – und diese Leute halten sich für fortschrittlich? Was haben die geraucht!?

Doch eines steht bereits jetzt fest: Mehr und mehr klären sich die Verhältnisse zwischen Befürwortern und Gegnern des Glaubens. Die Maske der angeblichen staatlichen Neutralität in Glaubensfragen fällt. Wir nähern uns wahrscheinlich einer Periode, in der Menschen, die ihren Glauben in Gänze öffentlich bekennen, nicht nur mit gesellschaftlicher Verachtung gestraft werden (das ist heute schon so), sondern sogar mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen haben. In anderen Ländern sind wir in diesem Punkt schon ein Stück weiter. Doch die neue Christenverfolgung kommt auch zu uns nach Deutschland. Wenn man nicht einmal mehr die Lehre der Kirche verkünden kann, ohne dass einem gleich mit rechtlichen Schritten gedroht wird – und von Seiten eines Bundestagsabgeordneten noch dazu! – dann leben wir nicht mehr in einem freiheitlichen und schon gar nicht in einem „religiös neutralen“ Staat. Christen können sich daher warm anziehen.

Zumal die strafrechtliche Verfolgung von den progressistischen Eliten unbequemen politischen und gesellschaftlichen Ideen mehr und mehr zum Standard wird (man vergleiche nur den Fall Wilders in Holland, um nur ein einziges, besonders prominentes Beispiel dafür zu nennen). Dazu ein Zitat des protestantischen US-Präsidenten Ronald Reagan zum Abschluss:

Freedom prospers when religion is vibrant and the rule of law under God is acknowledged.
Ronald Reagan

NACHTRAG: Verweis zum Urheber des Bischof-Overbeck-Schutzgebiet-Schildes hinzugefügt

Bischof Overbeck ist konservativ?

Jedenfalls sagt er das von sich selbst in einem aktuellen Interview. (Siehe hier oder hier)

Er wolle nichts am Zölibat ändern, am Nein zum Frauenpriestertum sowie an der Haltung zur Sexualität. «Wir müssen aber einen neuen Stil finden, das überzeugend zu sagen», so Overbeck, der als Bischof den Anfang Juli gestarteten, bundesweit angelegten Dialogprozess in der katholischen Kirche mitvorbereitete und am Auftakttreffen in Mannheim teilnahm

Das ist ihm, wenn er es sagt, jederzeit zu glauben. Und sein mutiger Auftritt vor einiger Zeit, als er in einer dieser linksdrehenden Fernsehtalkshows (War es Anne Will?) wenigstens zwei Minuten lang an der kirchlichen Lehre zur Sündhaftigkeit gelebter Homosexualität festhielt, ist ebenfalls ein Zeichen, dass seine Exzellenz so etwas wie ein Rückgrat besitzt.

Und doch… und doch…

Seine prominente Rolle beim Dialogprozess zeugt nicht gerade von Bereitschaft sich gegen den Mainstream der Gremienkatholiken und ihrer willfährigen Helfer in der Bischofskonferenz zu stellen. Und wie er vor einigen Wochen die romfeindlichen, antikatholischen Strömungen bei der Dialogrunde vor jeglicher Kritik in Schutz genommen hat und gar die Existenz tiefer Spaltungen in der deutschen katholischen Kirche leugnete, zeigt ebenso, dass Bischof Overbeck ziemlich biegsam in alle Richtungen ist. Bei dem Dialogfiasko waren hauptsächlich romfeindliche Strömungen sowie die Bischöfe anwesend. Wenn es keinerlei Anzeichen für eine Spaltung gegeben hat, Exzellenz, können wir dann davon ausgehen, dass es auch keine Spaltung gab, d.h., dass Sie sich mit den romfeindlichen Vertretern einig waren? Wir wissen es bei unserem verehrten Bischof leider nicht. Er spricht aus beiden Seiten des Mundes, er sagt was gefällt – zumindest manchmal.

Und dann wird er plötzlich wieder „konservativ“ und redet von Bindungen und Traditionen. Doch in dem gleichen Interview, in dem er sich ostentativ hinter die Lehre der Kirche und gar hinter die Tradition stellt, erklärt er, man müsse: „einen neuen Stil finden, das überzeugend zu sagen“ – worin soll dieser neue Stil bestehen, Exzellenz? Ist damit derselbe neue Stil gemeint, der zum weitgehenden Verschweigen elementarer Glaubenswahrheiten im Namen pastoralen Säuselns geführt hat? Oder meinen Sie mit „neuem Stil“, dass endlich wieder Klartext, Tacheles, geredet werden soll, dass man den Gläubigen nicht länger den Wahren Glauben vorenthalten soll? Sie sind ziemlich diffus, Exzellenz. Ich wünsche mir von einem Hirten – meinem Hirten – dass ich ihm treu ergeben folgen kann, dass er mich und meine Mitschäfchen sicher über den schmalen Grat und nicht in den Abgrund führt. Doch dazu müssen die Schäfchen wissen, wo es lang geht und woran sie sind. Dazu brauchen wir aber Klartext, wir brauchen Sicherheit.

Ich möchte dem verehrten Bischof daher einfach folgenden Aktionsplan vorschlagen, für den Fall, dass es ihm wirklich um die Stärkung von Bindungen und Traditionen geht, und nicht nur um das Binden der traditionellen Katholiken, so dass diese nicht zu sehr maulen, während die Kirche weiterhin höchstamtlich „modernisiert“ und damit demoliert wird:

1. Zelebrieren Sie ein Pontifikalamt im traditionellen Ritus in der Domkirche zu Essen.

2. Laden Sie einen Priester der absolut 100% romtreuen und kirchenrechtlich anerkannten Petrusbruderschaft ein, in der Domkirche eine wöchentliche Sonntagsmesse zu zelebrieren.

3. Entfernen Sie aus Ihrem Diözesanstab alle Personen, von denen Sie wissen, dass sie nicht romtreu sind, sondern den Irrlehren des Modernismus anhängen. Dies gilt in besonderem Maße für die Ausbilder am Priesterseminar der Diözese in Bochum (zwei der dortigen Theologieprofessoren sind etwa Unterzeichner des antikatholischen, häretischen „Memorandums“).

4. Verfassen Sie einen Hirtenbrief, der in allen Kirchen der Diözese am Sonntag verlesen werden muss, in dem Sie klar und deutlich auf die Rechte katholischer Priester und Laien hinsichtlich Summorum Pontificum und Universae Ecclesiae eingehen, und deutlich das Ansinnen des Papstes unterstützen, die traditionelle lateinische Messe allen Gläubigen zugänglich zu machen.

5. Weisen Sie alle Gemeindepriester im Bistum an, sittliche Wahrheiten zu Themen wie Verhütung, Abtreibung, Homosexualität usw. sowie theologische Grundwahrheiten wie die Realpräsenz, Erbsünde, die Gefahr der Hölle usw. in Predigten nicht länger auszusparen. Gehen Sie scharf gegen Priester vor, die weiterhin die Lehre der Kirche verwässern.

6. Erteilen Sie „Wir sind Kirche“ und anderen bekannt romfeindlichen, häretischen Gruppen Hausverbot in allen Kirchen und anhängigen kirchlichen Gebäuden der Diözese.

7. Folgen Sie der Praxis des Papstes, der Tradition und der Empfehlung des Kardinals und Prafekten der römischen Liturgiekommission Canizares, und spenden nur noch die Mundkommunion. Zelebrieren Sie ferner „ad Deum“ statt „ad populum“.

Diese einfachen Schritte könnten Sie als Bischof unternehmen. Niemand würde danach bezweifeln, dass Sie treu zum Papst und der Kirche Jesu Christi stehen. Ich bin mir bereits heute (fast) sicher, dass Sie persönlich romtreu sind, aber Ihre Handlungen zeigen bislang (anders als Ihre Worte) wenig davon.

Jedoch:

Seien wir stolz auf Sie, Exzellenz! Sie haben den Mut wenigstens zuweilen klare Worte zu sprechen, und das ist für einen gläubigen Katholiken wirklich wie eine Oase in der Wüste. Besonders für einen Konvertiten, der aus der Wüste der Welt in die Oase der Kirche geflohen ist, nur um dort hauptsächlich trockenen Sand vorfinden zu müssen.

Danke, Exzellenz, für das Rückgrat, das Sie gezeigt haben.

Gott schütze und segne Sie und gebe Ihnen die Kraft, nicht vor den Wölfen zu fliehen und treu zur Kirche und zum Papst zu stehen.

Nachtrag: Wie ich aus den Kommentaren zum Artikel von wk1999 erfuhr, hat Bischof Overbeck 2010 am Pontifikalamt in der außerordentlichen Form teilgenommen (wenn auch nicht zelebriert), das vom damaligen Erzbischof (heutigem Kardinal) Raymond Burke im Essener Dom zelebriert wurde. Dies ist ein weiteres positives Zeichen – und hat ihm sicher keine Beliebtheitspunkte bei den Modernisten eingebracht! Hier ein Link zum Video.