„Gebt es doch den Armen!“

Once you strip the altar, you might as well roll dice for its garments. (Patrick Archbold)

A Church truly dedicated to the poor would provide them the most magnificent liturgy possible. (Patrick Archbold)

In der heutigen Zeit ist es populär, prachtvolle Kirchen, liturgische Gewänder und edle Gefäße abzulehnen, weil es die Aufgabe der Kirche sei, den Armen zu helfen. Die „Kirche der Armen“ solle sich auch durch einen kargen äußeren Ausdruck auszeichnen, sozusagen in einer Art vorauseilender Solidarität. Diese Auffassung ist nicht neu. Schon zu biblischen Zeiten war diese Auffassung unter den Aposteln des Herrn vertreten, und zwar passenderweise durch Judas, wie der Evangelist Johannes schreibt:

„Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte.2 Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.3 Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.4 Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte:5 Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben?6 Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.7 Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue.8 Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.“

Es ist kein Zufall, dass es gerade der Verräter Judas war, der diese säkularisierte Haltung vertreten hat. Er, der nach dem Zeugnis der Evangelisten Matthäus und Markus direkt nach dieser Episode seinen Verrät in Gang gesetzt und den Herrn für 30 Silberstücke verkauft hat, konnte natürlich nicht wirklich verstehen, warum das Hochheilige außerhalb bloß weltlicher Nutzenkalküle steht, und warum es den Armen nicht wirklich geholfen hätte, das wertvolle Öl zu verkaufen und den Erlös unter die Armen zu verteilen. Für ihn war Jesus, der sich einfach mit diesem prächtigen Öl salben ließ, ein Verschwender, einer, der knappe Ressourcen nicht für die Armen einsetzte, und sie auch nicht einmal in die eigenen Taschen wirtschaftete, sondern sie für die Salbung des Heiligen ausgab. Der Herr selbst wurde an diesem Tag gesalbt, und Er sollte gekreuzigt werden; ihn würde man nicht alle Tage in körperlicher Form bei sich haben – die Armen hingegen schon.

Christus erkannte, wie auch Maria in dieser Geschichte, dass den Armen nicht damit gedient ist, das Heilige zu vernachlässigen, oder seine innere Schönheit durch äußere Hässlichkeit und Kargheit zu verstecken. Nein, ihm gebührt ein der inneren Pracht und Heiligkeit angemessener äußerer Ausdruck, weil geistliche und materielle Realität in einer Welt der Inkarnation, der Fleischwerdung Gottes untrennbar zusammengehören. Was für Christus gilt, das gilt ebenso für den wahrhaft gegenwärtigen Herrn im hochheiligen Messopfer und für die Altäre und Kirchen, auf bzw. in denen man es zelebriert. Die würdige Zelebration der heiligen Liturgie ist natürlich nicht abhängig von irgendeinem Prunk. Die Hütte, in der sich die Gläubigen in einem bitterarmen Dorf treffen, um vor einem einfachen Holzkreuz auf einem liebevoll, doch mit einfachsten Mitteln geschmückten Tischaltar der Feier des Heiligen Messopfers beizuwohnen, ist ebenso würdig, wie das prunkvolle Pontifikalamt eines Pius XII. Dies liegt aber nicht daran, dass die liturgische Pracht egal oder unwichtig wäre, sondern an den zur Verfügung stehenden Mitteln.

Das geistliche Zentrum des katholischen Lebens ist die Kirche, und in der Kirche der Altar, auf dem das Messopfer gefeiert wird. Das Messopfer, die erneute (unblutige) Vergegenwärtigung des allein heilbringenden Kreuzesopfers unseres Herrn Jesus Christus, das höchste der sieben Sakramente, ist Mittelpunkt des irdischen Gnadenlebens des Katholiken. Und da das geistliche Leben wichtiger ist als das bloß weltliche Leben, ist auch die geistliche Mitte wichtiger als die weltliche Mitte, und dies muss sich auch im Einsatz der Ressourcen widerspiegeln. Eine Messe, die trotz immensen Wohlstands an einem Sperrholzaltar in schlichten Gewändern und mit einfachen, statt edlen Gefäßen zelebriert wird, ist kein Akt von Demut oder Präferenz für die Armen, sondern der Herabwürdigung des Heiligen vor den profanen Ideologien dieser Welt.

Wenn Maria den Herrn salbt, dann tut sie dies, weil sie (anders als Martha, Judas, und die heutigen Apostel der Armen, ob mit oder ohne weißer Soutane) von einem tiefen Verständnis der Bedeutung des Heiligen durchdrungen ist. Sie versteht etwas vom Vorrang des Geistlichen, so wie ja auch in der Liebe zuerst die Gottesliebe kommt, und dann (als Folge aus der Gottesliebe) die Liebe zum Nächsten. Wer nicht Gott, und damit das Messopfer, in dem Gott selbst auf unseren Altären gegenwärtig wird, an die erste Stelle setzt, sondern die weltlichen Sorgen der Menschen, der handelt damit gegen Christus und gegen seine Lehre.

Es ist ein Irrglaube, dass man mittels Bildersturm und Holzaltar eine Kirche der Armen schaffen könnte. Die Kirche der Armen, die wirkliche Kirche der Armen, ist nicht die falsche Demut der Holzaltäre und Eisenkreuze, sondern das sind die gotischen Kathedralen, jene prachtvollen Meisterwerke der Baukunst im Dienste des Herrn, die von den Armen und für die Armen gebaut worden sind, und immer am meisten von den Armen geliebt wurden und ihnen zur bildreichen und wortlosen Inspiration gereicht haben.

Wohlhabende Liturgieprofessoren erklären uns, wie ihr geistliches Vorbild, von dem oben im Evangelium die Rede war, man solle auf Pracht und Prunk verzichten, und das Geld lieber den Armen geben. Progressistische, modernistische Theologen und ihre Anhänger in der Kirchenhierarchie reden uns dies seit Jahrzehnten ebenfalls ein. Doch das wahre Geschenk an die Armen sind nicht die dreißig Silberstücke, die man durch die Auslieferung des Heiligen bekommt, nicht die dreihundert Denare, die man durch minimalistische Feier der Heiligen Geheimnisse womöglich unter die Armen ausschütten könnte.

Das wahre Geschenk an die Armen ist das Hochheilige Messopfer, durch das die Erlösung, die Gnade Gottes, an sie ausgeschüttet wird, und die ewige Schau des Herrn von Angesicht zu Angesicht im Himmel, zu dem diese Gnade führt, wenn sie denn gläubig angenommen wird.

Das wahre Geschenk an die Armen ist der Herr. Dominus est – es ist der Herr, heißt ein Büchlein von Weihbischof Athanasius Schneider, das zwar hauptsächlich mit anderen liturgischen Fragen beschäftigt ist, aber den richtigen, katholischen Geist verströmt, und daher von höchster Wichtigkeit ist, gerade in dieser Zeit, in dem der Antiliturgismus, die Bilderstürmerei, die Ablehnung wertvoller und wichtiger Zeichen und Symbole, bis in die höchsten Positionen der Kirche tragischerweise Einlass gefunden hat.

Lassen wir uns von diesen Irrtümern, die bis auf Judas zurückgehen, nicht beeindrucken, sondern setzen wir uns für die ehrfürchtige, würdige, und prachtvolle Feier der göttlichen Liturgie ein, die eben mehr ist als nur ein weltliches Fest, das ggf. hinter wirtschaftlichen Erwägungen zurückzustehen hätte.

Es ist ein schlimmer Irrtum, Demut und Bescheidenheit gegen die würdige Feier der göttlichen Geheimnisse auszuspielen, so als ob die Braut Christi sich nicht mehr für ihren Bräutigam schmücken sollte, wenn die Gelegenheit dies nahelegt, damit sie prahlen kann, sie sei ja so demütig und solidarisch mit den Armen.

„Das war früher so, heute ist das anders“

Manchmal gibt es gute Predigten, manchmal schlechte, und manchmal welche, die man schon vergessen hat, bevor sie vorbei sind. Dies ist leider der alltägliche Zustand, den man in katholischen Gemeinden erleben kann. Die schwierigen Glaubenswahrheiten werden regelmäßig ausgespart, weil die heutigen Menschen das nicht hören wollen. „Das kann man heute nicht mehr sagen“. „Die Menschen haben sich verändert, und die Kirche muss sie da abholen, wo sie sind.“

Und was die gesellschaftlichen Themen betrifft, zu denen eine auch zur sittlichen Leitung der Christen berufene Kirche nicht schweigen kann, wie Lebensrecht, die natürliche Familie und einige mehr, so hört man auch bloß den lauten Atem der Stille.

Ist das sein Leib und sein Blut? Wirklich und wahrhaftig? Ist die Bibel das Wort Gottes? Sind die Dogmen der heiligen Mutter Kirche wahr, heute, gestern und morgen? Ist Maria auch heute noch, auch im körperlichen Sinne, eine reine Jungfrau? Ist die Tötung der Unschuldigen grundsätzlich moralisch falsch? Was ist mit homosexuellen Akten? Was mit Scheidung, Verhütung, der Verehrung des Mammon? Diese Fragen werden nur selten klar beantwortet. Predigten, die auf diese Themen überhaupt zu sprechen kommen, so ist mein Eindruck, dienen hauptsächlich zur Verschleierung der katholischen Wahrheit, nicht zu ihrer Verkündigung.

Meistens beschäftigen sich die Predigten nicht einmal mit der Auslegung des in der Messe gelesenen Evangeliums, sondern bestehen größtenteils aus Luftblasen, die in einer krampfhaft infantilisierten Soziologenprosa nur die heiße Luft politisch korrekter Wohlfühlfloskeln transportieren.

Eigentlich sollte der katholische Laie in der Feier des Heiligen Messopfers nicht kritisch filtern, was der Hirte vorträgt. Eigentlich sollte er in kindlichem Vertrauen dem Wort des Hirten lauschen und sich darauf verlassen können, dass er aus seinem Mund die Worte des Herrn hört und dass sie ihm erklärt werden, so dass er sie in der Welt verkündigen und leben kann. Eigentlich sollte der Laie nicht als Kritiker agieren – doch manchmal geht es leider nicht anders.

Über unglückliche Predigten, über Floskeln und Leerformeln, kann man einfach hinweggehen. Ich bin sicher, schlechte Predigten dieser Art gab es immer und es wird sie immer geben.

Doch manchmal geht das nicht. Denn nicht selten kommt es vor, dass die Worte der Predigt schlicht missverständlich sind oder gar der Überlieferung der Kirche widersprechen. „Das war früher so; heute ist das anders“. Früher war die Kirche ja so freudlos, sie wusste nicht, dass die Messe eine Feier, ein Fest sein sollte. Sie war ja so humorlos und so unmodern und so unfreundlich und so wenig weltoffen. Früher hat die Kirche das Höllenfeuer gepredigt, heute redet sie von Versöhnung und sagt, dass alle Menschen sich lieb haben sollen.

Wenn etwa, wie ich kürzlich persönlich bezeugen durfte, ein katholischer Priester in einer Predigt erklärt, man habe ja hinsichtlich des sonntäglichen Messbesuchs früher von einer „Pflicht“ geredet, doch das sei einseitig und unangemessen gewesen, weil die Messe ja eigentlich ein Fest sein solle, und deshalb dürfe man heute nicht mehr von einer „Sonntagspflicht“ sprechen, dann kann der Laie nicht einfach in kindlichem Vertrauen annehmen, was der Hirte da lehrt.

Und da derartige Vorkommnisse nicht selten sind, muss der Laie filtern, was da eigentlich gesagt wird. Er muss zum Kritiker und zum Theologen werden, wenn er nicht von Irrlehren eingefangen werden will, die von der Kanzel (vom Ambo?) gepredigt werden. Er kann kein kindliches Vertrauen aufbringen, weil es zu oft enttäuscht worden ist. Zu oft hat man den Laien mit leeren Floskeln abgespeist, und zu selten hat man ihm die gesunde katholische Lehre gepredigt.

Ich habe an anderer Stelle bereits einige Vergleiche zwischen der „ordentlichen“ und der „außerordentlichen“ Form der Messe gezogen, doch es scheint mir angemessen, auf einen offensichtlichen Unterschied hinzuweisen:

Ist die Gebetsrichtung „ad Dominum“, die Liturgiesprache Latein, der Altarraum frei von geschäftigen Laien, so ist die Chance 99,5%, dass dort gesunde katholische Lehre gepredigt wird, der man in kindlichem Vertrauen lauschen kann. Beginnt die Messe zudem mit einem Stufengebet, und endet mit dem Schlussevangelium, so steigt die Chance auf 100%.

Wer das Glück hat, eine solche traditionelle Messe sonntags in erreichbarer Nähe zu haben, der sollte im Interesse der gesunden katholischen Lehre diese Chance nicht verstreichen lassen.

Im „Novus Ordo“ kann der ganze, wahre, katholische Glaube verkündigt werden. Im „Vetus Ordo“ wird er es.

Wer an einer solchen Messe interessiert ist, der kann hier schauen, ob es eine auch in seiner Nähe gibt. (Je nach Berührungsängsten mit den Piusbrüdern gibt es auch hier noch weitere Möglichkeiten. Die Erlaubtheit des Messbesuchs bei der FSSPX diskutiert etwa Father Z hier.)

Inkrementalistischer Maximalismus

Einleitung

Der Titel klingt ein bißchen wie eine Mischung aus dem Produkt des Verstandes eines irren Philosophen mit einem Fremdwörterbuch, doch er scheint mir ganz treffend zu sein für die hier zu beschreibende Haltung.

Der folgende Artikel ist aus Anlass eines Kommentars auf diesem Blog entstanden; er ist aber nicht als Antwort auf diesen Artikel geschrieben und schon gar nicht als Kritik gemeint. Der Kommentar hat mich lediglich auf die Idee für diesen Artikel gebracht. Bei dem Artikel handelt es sich vielmehr um eine allgemeine Betrachtung über das Verhältnis von kleinen Fortschritten und dem Streben nach dem großen Ziel, das für den traditionellen Katholiken hinsichtlich der derzeitigen Kirchenkrise wohl nur in einer Rückkehr zur furchtlosen Verkündigung der Glaubenswahrheiten, ihrer entschlossenen Umsetzung im sittlichen Leben, und ihrem ehrfürchtigen und andächtigen Zelebrieren im traditionellen Messopfer bestehen kann.

Inkrementalistischer Maximalismus

Der inkrementalistische Maximalist strebt nach einem festen, unveränderlichen Ziel, das er nie aus den Augen verliert, er strebt nach dem Maximum. Aber zugleich hat er die Tatsache im Auge, dass er auf der Welt Widerständen begegnet, selbst in Kreisen, die eher als Verbündete und Mitstreiter erscheinen müssten, und daher nicht das ganze Ziel auf einmal erreicht. Daher sind ihm Kompromisse zwar zuwider, aber er geht sie trotzdem ein. Er ist mit kleinen Schritten zufrieden, solange sie in die richtige Richtung gehen, aber er würde niemals einem Schritt zustimmen, der in die falsche Richtung geht.

Er unterscheidet sich vom reinen Maximalisten durch seine pragmatische Kompromissfähigkeit und vom reinen Pragmatiker durch sein zielorientiertes, entschlossenes Handeln und Festhalten selbst an scheinbar unerreichbaren Zielen. Er will den Weg bis zum Ende gehen, aber er weiß, dass der längste Weg mit dem ersten Schritt beginnt, der bei einem langen Fußmarsch noch gar nicht wie ein Fortschritt anmutet, sondern eher als auf der Stelle treten erscheint. Er macht Kompromisse, ohne sein Ziel zu kompromittieren. Er freut sich leicht, aber ist nie zufrieden mit dem Erreichten.

Die Haltung des inkrementalistischen Maximalisten ist die vernünftigste Haltung in einer gefallenen Welt. Man kann nie alles erreichen, was man sich vorgenommen hat, und auch das niemals sofort oder ohne Widerstände. Alles ist unfertig und es wird zumindest als Menschenwerk unfertig bleiben. Dies ist jedoch für den inkrementalistischen Maximalisten kein Grund zur Verzweiflung, denn er ist froh, wenn er wenigstens einen Schritt zu seinem Ziel unternommen hat, wenn er auch nicht zufrieden ist, weil noch weitere Schritte zu tun sind.

Er ist absolut dogmatisch in den Prinzipien und dennoch im Rahmen dieser Prinzipien überaus flexibel.

Die Haltung des inkrementalistischen Maximalisten ist zudem die einzige, die nicht entweder zum zynischen Pessimismus oder zum unrealistischen Optimismus führt.

Kirchenkrise

Und damit komme ich auf die Situation in der Kirche: Unabhängig von der Frage, inwiefern die Texte der diversen strittigen Dokumente in Kontinuität mit der Tradition zu lesen sind, muss konstatiert werden, dass die Kirche in einer sehr tiefen Krise steckt, dass selbst innerhalb der Kirche sehr viele diese Krise leugnen und andere sie sogar insgeheim bejubeln, weil sie ihnen das Erreichen ihrer weltlich motivierten Ziele erleichtert und die Zerstörung der Kirche voranzubringen scheint. Das Trümmerfeld ist immens und die Suche nach Ursachen hat begonnen. Ist es das Konzil? Nur das Konzil, oder auch andere Zusammenhänge? Wenn ja, welche? Die Interpretation des Konzils? Seine Texte? Diese Fragen müssen aufgerollt werden, und sind sehr dringlich. Doch dieser Debatte möchte ich mich in diesem Artikel enthalten. Die Ursachen müssen festgestellt werden – furchtlos und ohne Scheuklappen – und dann müssen sie beseitigt werden.

Der Verfall der Liturgie ist in jedem Fall mit dem Verfall des Glaubens untrennbar verbunden, wenn auch der Zusammenhang nicht absolut ist. Eine schlechte, verweltlichte Liturgie führt zum Verfall des Glaubens. Umgekehrt führt der Verfall des Glaubens aber wiederum zu einem Verfall der Einsicht in die Notwendigkeit der Liturgie, und damit letztlich zu einem weiteren Verfall der Liturgie. Es ist im Wortsinne ein Teufelskreis.

Wenn nun zum Beispiel, wie kürzlich angekündigt, der Erzbischof von Miami ein Pontifikalamt im überlieferten Ritus zelebrieren wird, ist dies für den inkrementalistisch-maximalistischen Traditionalisten (4x ist in einem Satz… ähm… ist rekordverdächtig; sechsmal auch…) zunächst einmal ein Grund zur Freude. Natürlich wünscht er sich mehr. Er wünscht sich eine Wiedergeburt der Tradition in allen Bereichen. Er ist der Überzeugung, dass eine Rückkehr zur traditionellen Messe erforderlich ist, zumindest insofern, als dass die wesentlichen im Novus Ordo fehlenden Elemente, die im Einzelnen aufzuzählen hier zu weit führen würde, wiederhergestellt werden müssen. Er ist der Überzeugung, dass der gesamte traditionelle Glaube wieder selbstverständlich werden muss, erst in der Kirche, dann auch außerhalb, und dass die „Neuevangelisierung“ nur so zum Erfolg geführt werden kann.

Da ändert ein Pontifikalamt in der „forma extraordinaria“, so außerordentlich Form und Symbolcharakter auch sein mögen, überhaupt nichts an der misslichen Lage der Kirche. Die Kirchen bleiben leer, der Glaube weithin tot, die Menschen lauwarm und die Atmosphäre verweltlicht. Doch es ist dennoch ein Schritt in die richtige Richtung, ein wahrer Fortschritt im eigentlichen Sinn dieses Wortes, wenn ein Diözesanerzbischof einer großen westlichen Diözese sich nicht scheut, mit diesem Ritus sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, ihn selbst zu zelebrieren. Größere Schritte sind denkbar und auch notwendig. Aber dieser eine Schritt ist getan.

Ein Eindruck

Mein Eindruck ist (vielleicht täusche ich mich, das möchte ich nicht ausschließen) dass viele überzeugte Traditionalisten diese kleinen Fortschritte viel zu kritisch sehen und zugleich viele andere glaubenstreue Katholiken über jeden kleinen Fortschritt jubeln, als ob jetzt bald die Kirche wieder in Ordnung wäre. Ich möchte diese beiden Gruppen „Maximalisten“ und „Optimisten“ nennen. Die Maximalisten sagen regelmäßig von den Optimisten, diese seien gar nicht wirklich traditionalistisch, sondern „neo-konservativ“ (was immer das heißen mag), denn sie seien ja damit zufrieden, dass der Papst seine Messen jetzt etwas traditioneller zelebriert als sein Vorgänger, oder dass mal eine vereinzelte Messe im traditionellen Ritus stattfindet usw. Im Gegensatz dazu werden die Maximalisten dann von den Optimisten als radikal oder gar fundamentalistisch bezeichnet, weil sie nicht bereit seien, die realen Fortschritte gutzuheißen, und sich lieber in einem Ghetto einschließen, statt aus den gegebenen Möglichkeiten das beste zu machen.

Wer in diesem ebenso endlosen wie sinnlosen Streit im Recht sein mag? Dazu habe ich keine Meinung. Beide Haltungen sind, unter den jeweiligen Prämissen, durchaus logisch. An beiden ist, wie man sagt, „etwas dran“. Sie sind nicht ganz falsch. Doch eben auch nicht ganz richtig.

Schlussfolgerungen

Die traditionelle Messe, die hier und dort nach Summorum Pontificum gefeiert wird, ist nicht genug. Eine Rückkehr zumindest zu den wesentlichen Elementen der traditionellen Liturgie ist dringend erforderlich. Besser wäre eine Restitution der Liturgie, die in Summorum Pontificum wieder freigegeben worden ist, zu ihrem rechtmäßigen Platz als nicht nur außerordentliche, sondern selbstverständliche Form des Römischen Ritus. Insofern haben die Maximalisten Recht. Der Papst könnte und sollte wieder nach diesem Ritus zelebrieren, und schließlich gilt dies überhaupt für alle Bischöfe und letztlich für die normale Feier der Messe in den einzelnen Gemeinden. Ähnliches ließe sich über die Katechese, die Theologie, die Priesterausbildung und diverse andere Bereiche ebenfalls sagen.

Doch die traditionelle Messe, die hier und dort nach Summorum Pontificum gefeiert wird, ist immerhin ein Anfang. Sie macht einige notwendige Elemente der Liturgie innerhalb der Kirche wieder hoffähig, wo sie über vierzig Jahre kaum noch existierten. Und jede Feier der traditionellen Messe ist ein Schritt in die richtige Richtung. Insofern haben die Optimisten Recht.

Doch wirklich Recht haben die inkrementalistischen Maximalisten, diejenigen, die sich über die kleinen Fortschritte genauso freuen wie die Optimisten, und dieselbe Zielvorstellung haben wie die Maximalisten, und daher nicht zufrieden mit der Entwicklung in der Kirche sein können, bis eine umfassende Rückkehr zur Tradition, nicht nur in der Liturgie, sondern auch in der Katechese und all den anderen umstrittenen Bereichen, stattgefunden hat.

Es mag inhaltliche Unterschiede geben, inwiefern eine vollständige Rückkehr zur Tradition gewünscht wird, oder ob nicht manche Veränderungen seit dem Konzil doch wirklich Verbesserungen sein könnten, die auch in einer der Tradition verpflichteten Kirche ihren angemessenen Platz finden müssen. Und wenn es solche Unterschiede gibt, dann sollten diese freundlich und in gegenseitiger Verbundenheit diskutiert werden, denn es handelt sich durchaus um wichtige und ernstzunehmende Fragen. Doch von diesen Unterschieden abgesehen, sollten alle der Tradition verbundenen Katholiken zusammen für die von ihnen gewünschten Veränderungen eintreten, mit den Mitteln, die ihnen in ihrer jeweiligen Lage zur Verfügung stehen, und sich über jeden noch so kleinen Erfolg freuen, als ob gerade ein großer Durchbruch gelungen sei.

Christkönigsfest bei den Piusbrüdern

Nachdem ich mich schon seit längerer Zeit mit der Theologie der Tridentinischen Messe beschäftigt hatte, war nun der Entschluss gereift, auch selbst einmal eine solche Messe zu besuchen. Da sich in meiner Gegend keine andere Option bot, und der Vatikan ausdrücklich bestätigt hatte, dass man dort seine Sonntagspflicht erfüllen kann, suchte ich eine Kapelle der Piusbruderschaft auf – mit dem festen Vorsatz, in voller Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater zu bleiben.

Ich möchte im Vorhinein betonen, dass die folgenden Zeilen, selbst wenn sie zuweilen ziemlich apodiktisch klingen mögen, nicht mehr sind als meine persönliche theologische Auffassung, die Auffassung eines Laien und Konvertiten, dessen Wissen in vielen einschlägigen Bereichen zu wünschen übrig lässt. Keinesfalls möchte ich ausdrücken, oder auch nur den Anschein erwecken, als ob ich andeuten wollte, dass der Novus Ordo ungültig, eine Erfindung einer Verschwörung von Freimaurern oder etwas anderes dieser Art sei. Wer meine Liebe zur Tridentinischen Messe nicht teilt, ist dadurch weder häretisch noch ein schlechter Katholik (wenn auch, aus meiner Sicht, blind und taub gegenüber liturgischer Angemessenheit – aber das ist eben nur meine Sicht).

In Ehrfurcht und unter Erfüllung der liturgischen Normen gefeiert, kann der NO, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, eine gültige und gar erbauliche – wenn auch z.B. aufgrund des fehlenden Stufengebets leicht protestantisierte – Form der Heiligen Messe sein.

Dennoch kann ich nicht anders, als nach dem Besuch einer Heiligen Messe in der außerordentlichen Form (nach dem alten Kalender ist heute der Christkönigssonntag) die Neue Messe für eine verwässerte, weniger ausdrucksstarke Liturgie zu halten, in der die Opfergesinnung und die katholische Theologie des Messopfers einfach weniger klar zur Geltung kommt.

Woran liegt das? Man könnte nun sicher weitschweifige theologische Erklärungen anstimmen, was ich mir bestimmt nicht werde verkneifen können – dies sei aber auf spätere Artikel verschoben.

In diesem Artikel möchte ich ganz von der theologischen Wissenschaft Abstand nehmen und einfach meine subjektiven Eindrücke schildern.

1. Bereits beim Betreten der Kapelle – die von außen wie eine sehr schlichte Kirche aussah – war die Atmosphäre der Frömmigkeit geradezu körperlich spürbar.

2. Vor Beginn der Messe fand ein Rosenkranzgebet statt, zu dem die Kirche bereits mehr als halbvoll war.

3. Als die Messe begann, war die Kirche nicht ganz voll – allerdings tröpfelten noch eine Weile weitere Gläubige ein, die sich dann – was mich positiv überrascht hat – nicht dazwischen gedrängt haben, sondern sich im hinteren Teil der Kapelle aufhielten, wo es ebenfalls noch eine Sitzbank gab.

4. Alle Gläubigen erwiesen dem Herrn im Tabernakel ihre Ehrfurcht, indem sie eine andächtige Kniebeuge machten, und selbst die Kinder (von denen es allerdings nur eine Handvoll gab) rannten generell nicht wild durch die Kirche, wie ich es sonst gewohnt war, sondern wussten sich halbwegs zu benehmen.

5. Ein negativer Punkt waren die gepolsterten Kniebänke. Aus irgendeinem Grund konnte ich auf ihnen nicht richtig knien – ohne Polsterung wären sie mir lieber gewesen. Da man in der Tridentinischen Messe sehr viel kniet, war das nicht besonders angenehm…. Aber ich sollte wirklich nicht meckern – die anderen Gläubigen schienen dort sehr gut knien zu können und machten davon auch ausgiebigen Gebrauch.

6. Die Form der Messe kannte ich bereits von Videos und aus dem Schott. Doch selbst anwesend zu sein, verlieh ihr natürlich noch einmal eine besondere Würde. Die Messe zu verfolgen war sehr leicht – ich habe nie den Faden verloren, außer beim Messcanon, von dem ich nicht erwartet hätte, dass er so schnell vorbei wäre. Generell kann man sagen, dass es heute, in Zeiten des Internets, sehr leicht ist, in die Tridentische Messe hineinzufinden, wenn man die Bereitschaft besitzt, sich vor dem ersten Messbesuch ein paar Stunden mit dem Ritus zu beschäftigen.

7. Die Form der Messe war wie erwartet großartig. Ich kann nach dem heutigen Tag überhaupt nicht mehr verstehen, warum irgendjemand da Reformbedarf gesehen hat, der eine größere Liturgiereform erfordert hätte. Über Kleinigkeiten lässt sich immer diskutieren, aber im Wesentlichen ist dies die Messe aller Zeiten, auch der heutigen Zeit. Eine Neuevangelisierung ohne diese Messe erscheint mir aussichtslos. Save the Liturgy – save the world, wie Father Z immer sagt.

8. Der gregorianische Chorgesang driftete wie der Weihrauch hoch zum Herrn, zusammen mit den Gebeten der anwesenden Gläubigen. Dazu gab es, an sorgfältig ausgewählten Stellen, von Orgelmusik begleitete Kirchenlieder. So muss Kirchenmusik sein.

9. Das Hochamt währte nicht ganz eineinhalb Stunden – eine passende Zeit. Wer 90 Minuten einem Fußballspiel zuschauen kann, der kann auch dieselbe Zeit mit dem Messopfer zubringen. Im Anschluss fanden noch einige weitere Gebete statt, und dann am Ende kam es zum einzigen wirklichen, nicht durch die Form der Messe, sondern durch den speziellen Charakter der Piusbruderschaft bedingten, Tiefpunkt:

10. Es wurden zwei Rosenkränze gebetet, um für die „Schuld“ von Assisi um Gnade zu bitten. Wie der Leser meines Blogs weiß, lehnte und lehne ich derartige interreligiöse Treffen als nutzlos und potenziell schädlich ab, fand diese Dramatik aber trotzdem etwas übertrieben. Ich betete die Rosenkränze mit, allerdings betete ich weniger um Vergebung für die „Sünden von Assisi“, sondern allgemein für die Intentionen des Heiligen Vaters. Dies schien mir angemessen.

11. Die immer wieder kolportierten Vorurteile, die Piusbrüder seien fundamentalistisch oder antisemitisch bestätigten sich in meinem Fall überhaupt nicht. Die Predigt war gut katholisch, sparte auch die heute unpopulären Themen wie Himmel und Hölle nicht aus, bewegte sich aber in vollem Umfange im Rahmen der kirchlichen Lehre. Zudem hatte ich zwar den Eindruck eines frommen Ernstes in der Kirche, aber keineswegs das Gefühl, ich sei als „Außenseiter“ irgendwie schief angesehen oder misstrauisch beäugt worden, obwohl ich bei weitem nicht alle Feinheiten des Ritus oder auch nur alle liturgischen Antworten beherrschte.

12. Der Altersdurchschnitt lag deutlich niedriger als in einer durchschnittlichen katholischen Gemeinde. Etwa ein Drittel der Anwesenden waren schätzungsweise unter 40 Jahre alt, und ein Drittel über 60. Zumindest wenn mein grober Überblick aus der letzten Reihe auf die Hinterköpfe zutrifft. Überrascht hat mich allerdings die geringe Zahl von Kindern. Praktiziert man bei der Piusbruderschaft denn nicht Humanae Vitae?

Alles in allem ein sehr schönes sonntägliches Erlebnis, für das ich mein traditionelles Sonntagsschweigen auf dem Blog nun gebrochen habe. Dies ruft eigentlich nach Wiederholung.

Eine Messe der Petrusbruderschaft in greifbarer Nähe wäre mir aber weit lieber – immerhin ist die Piusbruderschaft nach wie vor ohne definierten kirchenrechtlichen Status, gleichsam in der Schwebe. Ihre Messen sind gültig, der Besuch derselben laut Vatikan keine Sünde und ausreichend zur Erfüllung der Sonntagspflicht, aber das alles ist nicht ideal, solange die vollständige Einheit nicht wieder hergestellt ist.

Solange werde ich, wenn ich zu dieser Kapelle gehe – was in Zukunft noch öfter vorkommen könnte – immer ganz bewusst für Einheit der Piusbruderschaft mit dem Heiligen Vater beten.

Allerdings kann ich mir, abschließend gesagt, nicht vorstellen, noch einmal eine Handkommunion zu… machen (fast hätte ich „begehen“ gesagt….)

Aber, wie gesagt, alles nur meine Meinung. Handkommunion, Novus Ordo usw. sind alle legal, gültig und akzeptabel, solange Rom dies so entscheidet, und mir steht es glücklicherweise nicht zu, derartige Entscheidungen zu beeinflussen.

Frischer Wind in der Liturgie

Auf dem Blog „Frischer Wind“ findet sich ein interessanter Auszug aus einem Interview des Liturgikers Alcuin Reid. Hier ein Vorgeschmack:

„Wir müssen erneut einen Blick auf die im Gefolge des Konzils erarbeitete Liturgiereform werfen. Nicht als Anhänger irgendeiner Seite, sondern als gute Historiker, gute Theologen und gute Katholiken. Wenn es klar ist, dass wir wesentliche Elemente der liturgischen Überlieferung verloren oder solche eingeführt haben, die schaden, dann müssen wir die Aufrichtigkeit besitzen, das zuzugeben und das Erforderliche veranlassen.

 

Das hat eingesetzt mit dem Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis und dem Motuproprio Summorum Pontificum sowie dem persönlichen Vorbild von Papst Benedikt XVI. bei seinen liturgischen Zelebrationen. Außerdem müssen wir mit Nächstenliebe und pastoralem Gespür vorgehen.

(…)

Den Rest gibt es, wie gesagt, beim Frischen Wind zu lesen.

Der oben hervorgehobene Abschnitt über das persönliche Vorbild Benedikt XVI. erscheint allerdings im Angesicht der fragwürdigen „Gestaltung“ der Messen bei seinem Besuch in Deutschland gerade im Moment etwas ironisch. Man sollte sich wohl an des Papstes persönlichem Vorbild orientieren, aber nur, wenn an der Planung der Messen keine anderen deutschen Bischöfe beteiligt waren…

Nähme sich jemand die Papstmessen vom Deutschlandbesuch zum Vorbild, so könnte er, verglichen mit dem heutigen Zustand der meisten deutschen Gemeindemessen eine Menge lernen, vor allem vom persönlichen Verhalten des Papstes. Doch sollte er mindestens von einer Imitation musikalischer Darbietungen, in jedem Sinn des Wortes laienhafter Einmischungen in die Liturgie, der Durchgenderung der Messdienerschaft und einigen anderen Details absehen, wenn er eine möglichst würdige Novus-Ordo-Messliturgie beabsichtigt.

Man könnte auch einfach sagen, dass der Novus Ordo umso besser und ehrfürchtiger zelebriert wird, je näher er am traditionellen Ritus ist. In diesem Fall sollte man als langfristiges Ziel allerdings eine Rückkehr zur traditionellen Messe als erstrebenswert ansehen, besonders wenn man über die ars celebrandi hinaus auch auf theologische Mehrdeutigkeiten im Novus Ordo blickt.

Gottesdienst heute

Von einer guten alten Novus Ordo Messe, ganz geweiht dem Gott in drei Personen, Erzeuger, Erzeugnis und Heiliger Zeitgeist, berichtet Mundabor.

Die fragliche Messe fand in Belgien statt. Ich fürchte allerdings, dass ähnliche Erlebnisse auch im deutschsprachigen Raum schon viele Katholiken ereilt haben dürften.

Ein weiteres Argument, jenseits aller komplexen theologischen Argumente, gegen „Kreativität“ in der Litugie besteht einfach darin, dass wahre Kreativität eben nicht liturgischer oder ritueller Natur sein kann. Das Wesen des Ritus besteht gerade in der Repetition, in der gleichbleibenden, geordneten Wiederholung der rituellen Handlungen, während es keine Kreativität ohne ständige Neuheiten geben kann. „Kreative Liturgie“ scheitert daher nicht nur an dem Versuch liturgisch zu sein, sondern auch an dem Versuch kreativ zu sein.

Thesen zur traditionellen Messe (3)

These: Der Wegfall des Stufengebets in der Neuen Messe hat maßgeblich zum Verlust der Ehrfurcht vor dem Altar, und mittelbar damit vor dem Opfer Christi, beigetragen.

In der außerordentlichen Form der Messe beten Priester und Altardiener, bevor sie überhaupt zum Altar treten, was selbst in der ehrfürchtigsten und den liturgischen Vorschriften perfekt entsprechenden Messen in der ordentlichen Form nicht der Fall ist.

Dieses Stufengebet drückt, ganz abgesehen von dem konkreten Inhalt, allein schon durch seine äußere Form, Ehrfurcht gegenüber dem Altar aus, an den man nicht herantritt, ohne sich vorher entsprechend vorzubereiten. Doch warum Ehrfurcht vor dem Altar? Weil dort auf dem Altar der Herr selbst in der Messe gegenwärtig wird. Besonders im Kontext der Messe signalisiert ein achtloser Umgang mit dem Altar auch einen achtlosen Umgang mit dem auf dem Altar zu vollziehenden Opfer. Der Priester tritt erst nach dieser betenden Vorbereitung, die mit dem Confiteor ein Bekenntnis der eigenen Schuld enthält, und damit die Unwürdigkeit des Priesters vor dem großen Geheimnis des Glaubens ausdrückt, zum Altar.

Entfällt das Stufengebet, so tritt der Priester direkt zum Altar, nachdem er in die Kirche eingezogen ist, so wie die Gläubigen auch an ihre Kirchenbänke treten, vielleicht noch (wenn man Glück hat) nach einer Kniebeuge. Der Unterschied zwischen der Herangehensweise an eine Kirchenbank und an einen Altar verschwimmt also.

Der Unterschied ist zunächst einer der äußeren Zeichen. Gern wird nun behauptet, die äußeren Zeichen seien irrelevant, weil es in Wahrheit doch auf die innere Haltung ankomme, und ob sie stimme, könne man nicht an äußeren Zeichen ablesen. Und was kann man dagegen schon sagen? Natürlich ist die innere Haltung letztlich das, worauf es ankommt. Und natürlich gibt es genügend Fälle, in denen die äußeren Zeichen korrekt vollzogen werden, ohne dass die innere Haltung dazu passt. Doch diese strenge Trennung der inneren und der äußeren Dimension übersieht einen ganz entscheidenen Punkt.

Wenn jemand innerlich vom Glauben weit entfernt ist, dann werden auch noch so viele äußere Zeichen ihn nicht innerlich verändern. Aber umgekehrt funktioniert es schon: Jede innere Haltung muss sich zwangsläufig auch in äußerem Handeln ausdrücken, weil der Zusammenhang beim Menschen zwischen Körper und Seele, außen und innen, kaum enger sein könnte. Können wir wirklich sagen „X liebt Y“, wenn X dies niemals durch körperliche Handlungen ausdrückt, wenn er sie niemals verliebt anschaut, ihr niemals Blumen schenkt, sie küsst, oder auf welche andere Weise auch immer seine Liebe sozusagen Fleisch werden lässt? Eine rein „innerliche“ Liebe ist steril und vergeht bald von allein.

Jede innere Haltung muss sich in äußeren Zeichen ausdrücken, sonst wird sie im Laufe der Jahre verdorren. Und sie will es auch. Der Liebende will seiner Geliebten Zeichen seiner Liebe entgegenbringen. Und auf die gleiche Weise will der Gläubige auch Gott Zeichen seiner Liebe entgegenbringen. Auch Gottesliebe nicht ohne Zeichen (selbst Gott liebt uns glücklicherweise nicht ohne äußere Zeichen seiner Liebe – nicht ohne die Sakramente).

Die äußeren Zeichen, in denen sich die eigentlich wichtige innere Haltung ausdrückt, sind also ein unverzichtbarer Teil der inneren Haltung.

Doch mehr noch: Auf den Menschen mit offenem Herzen wirkt der Vollzug äußerer Zeichen auch wieder auf die innere Haltung zurück. Wenn wir einen Menschen lieben, und wir ihm ein äußeres Zeichen unserer Liebe entgegenbringen, dann drücken wir damit nicht nur unsere Liebe auf eine für ihn erkennbare Weise aus, sondern wir stärken auch die Liebe in uns. Selbst wenn wir uns gerade nicht danach fühlen, sollten wir das Zeichen dennoch vollziehen, weil es uns an das erinnert, was wir fühlen sollten. Wir sollten unseren Ehepartner lieben, selbst wenn wir gerade sauer auf ihn sind. Also bringen wir ihm die äußeren Zeichen der Liebe entgegen. Meist werden wir nach kurzer Zeit feststellen, dass unser Zorn verflogen und durch eine tiefere Liebe ersetzt worden ist.

Die äußeren Zeichen sind nicht nur notwendiger Ausdruck der inneren Haltung, sondern mehr noch, Stützpfeiler, durch die die innere Haltung gestärkt, vertieft, und zuweilen sogar zurückgewonnen werden kann.

Liebe äußert sich im menschlichen Leben immer durch Rituale, und so also auch die Liebe des Menschen zu Gott (durch Gebete, besonders durch die Liturgie), aber auch Gottes zu den Menschen (besonders durch das allerheiligste Sakrament des Altares, in der Gott im perfekten Ausdruck seiner unendlichen Liebe zu uns, seinen gebrochenen Leib uns zur Speise gibt, aber auch durch die anderen Sakramente). Keine Liebe ohne Ritual, ohne äußere Zeichen ihrer Gegenwart.

Was für die Liebe gilt, trifft auch auf die Ehrfurcht zu, weil Ehrfurcht vor Gott nichts ist als ein Ausdruck der Liebe. Weil wir Gott lieben, wollen wir ihm geben, was ihm zusteht – und ihm gebührt Anbetung, also auch Ehrfurcht. Und so wie wir die besonderen Orte ehren, an denen wir mit geliebten Menschen besondere Augenblicke verbracht haben, so ehren wir auch, auf unermesslich größere Weise, die Orte, an denen wir Gott in einer ganz besonderen Weise begegnen können; der größte dieser Orte ist natürlich der Altar.

Fassen wir also zusammen: So wie äußere Zeichen nicht zusammenhanglos neben der inneren Haltung stehen, sondern vielmehr ihr notwendiger Ausdruck sind, so findet auch die Ehrfurcht vor dem Altar als Ort, an dem Gott sakramental gegenwärtig wird, ihren notwendigen Ausdruck in der speziellen Reinigung und Vorbereitung des Priesters, bevor er zum Altar treten kann.

Und mehr noch: So wie durch den Vollzug äußerer Zeichen eine von uns als richtig und notwendig erkannte innere Haltung gestärkt und zuweilen gar erst hervorgerufen werden kann, so stärkt auch das äußere Zeichen der besonderen Vorbereitung in Form des Stufengebets die innere Haltung von Respekt und Ehrfurcht vor dem Altar Gottes.

Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings: Der Wegfall des Stufengebets als äußerem Zeichen schwächt die innere Haltung ebenso wie der Wegfall äußerer Zeichen etwa im Falle der Liebe unter Menschen die Liebe schwächt, und bringt sie auf lange Sicht mehr und mehr zum Verlöschen. Eine nicht mehr ausgedrückte Liebe wird nicht mehr lange bestehen, und eine nicht mehr ausgedrückte Ehrfurcht wird nicht mehr lange ehrfürchtig sein.

In wie viel größerem Maße trifft dies auf das gläubige Volk zu, das Woche für Woche in der Kirche sieht, wie dem Altar nur noch wenige, ziemlich schwache Zeichen der Ehrfurcht entgegengebracht werden, und selbst diese vielleicht noch Ehrfurcht, nicht länger aber innere Vorbereitung und Reinigung des unwürdigen Priesters vor dem heiligen Altare Gottes ausdrücken? In wie viel größerem Maße wird das gläubige Volk zu dem Ergebnis kommen, dass, wenn der Priester nicht mehr der Bitte um Reinigung und der betenden Vorbereitung bedarf, es auch selbst keinen Respekt mehr vor dem Altar zu haben braucht.

Und das führt wiederum zu einem Rückgang von Ehrfurcht und Achtung vor dem heiligen Opfergeschehen, das sich am Altare in der Messe vollzieht, denn wir bringen besonderen Orten besondere Achtung entgegen. Dies heißt aber auch: Orten, denen wir keine besondere Achtung entgegenbringen, sind für uns auch keine allzu besonderen Orte.

Menschliche Haltungen drücken sich durch äußere Zeichen aus – in allen Lebensbereichen, also auch in der Liturgie. Selbst die beste Novus Ordo Messe hat aber kein Stufengebet, und auch kein äquivalentes Zeichen der inneren Reinigung und Vorbereitung auf das Hinzutreten zum Altar.

Es mag andere gewichtige Gründe für (oder vielleicht sogar gegen?) das traditionelle Stufengebet zu Beginn der Messe geben. Doch allein der hier aufgeführte Grund ist gewichtig genug, um die Forderung nach einer Wiedereinführung des Stufengebets zu rechtfertigen, und die informierte Meinung zu vertreten, dass der Novus Ordo in diesem Punkt theologisch ärmer ist, als die traditionelle Messe.  (Doch davon mehr in einer späteren Folge dieser Artikelreihe.)

Gemeindefeiern benötigen keine ehrfürchtigen Liturgien…

Auf Rorate Caeli findet sich heute ein Artikel, der sich mit der Frage nach der Ursache für die in vielen Messen in der ordentlichen Form auftretenden Missbräuche beschäftigt. Hier ein kurzer Auszug – doch der ganze Artikel ist recht kurz und lesenswert.

All other problems with the New Mass are intimately related with this gravest of problems [handling of the Body of the Lord]. If the Sacred Liturgy is the „summit toward which the activity of the Church is directed“ (SC, 10), the handling of the Body of Christ by the non-ordained is the pit from which all and every single liturgical abuse flows. Because if God present in the Most Holy Sacrament is treated as „crumbs“, then reality vanishes and all that remains, in appearance, are empty and ridiculous symbolisms – and no wonder people do not respect these, change them at will, and expect them to adapt to one’s own preferences.

(Hervorhebungen von Catocon)

In der Tat. Wenn bei der Messe nicht wirklich der Herr gegenwärtig ist, dann ist die Messe eine Gemeindefeier. Und warum sollte die Gemeinde nicht für sich selbst entscheiden, wie sie heute zu feiern beliebt?

Doch genau dieser Eindruck, dass der Herr nicht wirklich gegenwärtig ist, entsteht durch den gedankenlosen Umgang mit Seinem Leib.

Ein interessanter Gedanke.

Resümee zum Papstbesuch

Ich möchte zunächst einmal auf diese Zusammenfassung und Wertung des Papstbesuchs vom wie üblich lesenswerten Armin Schwibach auf Kath.net verweisen. Viele wesentliche Punkte, die ich eigentlich in diesem Resümee auch hätte ansprechen wollen, sind dort schon erwähnt, so dass ich mich auf einige kurze persönliche Anmerkungen und Beobachtungen beschränken werde.

Der Opti-Mist:

1. Ich war nicht selbst dabei – aber ich konnte alles verfolgen was ich wollte, und war immer gut informiert. Dies liegt allerdings nicht an der Berichterstattung der Mainstreammedien, die ich, soweit möglich, vollständig ignoriert habe, sondern vielmehr an der vorbildlichen Berichterstattung im Internet verfügbarer katholischer Medien. Besonders kath.net war, wie meistens, eine unverzichtbare Informationsquelle über alle möglichen Details des Besuchs, die sonst selbst persönlich Anwesenden hätten entgehen können. Ein großes Lob also an die für diese Berichterstattung Verantwortlichen.

2. Die Reden, Predigten und Ansprachen des Papstes waren definitiv Höhepunkte der Reise (abgesehen von den Worten beim Treffen mit der EKD, die deutlicher hätten herausstellen müssen, dass es keine Gremien-Ökumene mit einer Gruppierung geben kann, die darauf besteht, sich in allen wesentlichen Punkten mit Volldampf vom Christentum abzusetzen, um der Welt zu gefallen). Besonders die Ansprache im Bundestag muss als Jahrhundertrede gelten, da sie die Grundlagen gerechter Rechtsfindung hervorgehoben hat, und zwar in einer Weise, die sehr wenige Deutsche bislang jemals gehört haben.

3. Die Papstmessen haben gezeigt, dass der Deutsche durchaus in der Lage ist, mit lateinischen Antworten in der Messe umzugehen. Allerdings werde ich die Papstmessen weiter unten noch genauer behandeln müssen.

Der Pessi-Mist:

4. Leider waren die Papstmessen nicht wirklich Höhepunkte der Reise, obwohl das eigentlich Wichtigste, nämlich Christus, dort wirklich präsent war. Dies lag an einer Vielzahl von Faktoren: Die belanglosen Liedchen mit musikalischen Arrangements irgendwo im fruchtlosen Niemandsland zwischen Jazz, Disco und Woodstock, für den Anhänger dieser Art Musik womöglich ganz gefällig, aber definitiv ungeeignet für eine Messe trugen einen gewichtigen Teil dazu bei.

5. Der Kommunionempfang bei der Heiligen Messe in Berlin (bei den anderen Messen habe ich nicht so sehr darauf geachtet, aber ich fürchte, es wird nicht anders gewesen sein) hat wieder einmal gezeigt, dass Massenmessen generell nicht besonders zielführend sind, und ich möchte gar nicht wissen zu wie vielen Sakrilegien es dabei gekommen ist. Die Mehrzahl der Anwesenden ebenso wie die Mehrzahl der „Kommunionspender“ schienen nicht den geringsten Sinn für den ehrfürchtigen Umgang mit dem Leib des Herrn zu haben. Im Gegensatz dazu stand die Mundkommunion des Papstes.

6. Bereits im Vorfeld des Besuchs absehbar war die mit 2000 Jahren kirchlicher Tradition einfach nicht zu vereinbarende Dominanz von Frauen am Altar. Es ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen Dienst am Altar und Priesterberufungen gibt – je mehr man weiblichen Personen Zugang zu solchen Diensten ermöglicht, umso weniger Priesterberufungen wird es geben. Außerdem wird in den Köpfen vieler Katholiken die Präsenz von Frauen am Altar die Vorstellung weiblicher Priester immer „normaler“ werden lassen.

7. Die Machenschaften der Kirchenbürokratie in Deutschland bereits Monate vor der Messe, bis direkt zu dem kleinen Skandal um die Verweigerung von zugesagten Eintrittskarten für Deutschland pro Papa, deutet bereits die Absicht weiter Teile der zuständigen Bürokraten an, den Besuch möglichst verpuffen zu lassen. Die Einpeitschung der anwesenden Jugendlichen mit tendenziösen Fragen zu den üblichen Plapperthemen der Verbandskatholiken in Freiburg ließ zusätzlich noch erkennen, dass die Zuständigen selbst während des Papstbesuchs nicht ruhten, um den Heiligen Vater zu brüskieren.

Zusammenfassung:

Der Heilige Vater hat nun Deutschland wieder verlassen, und er hat den Deutschen alles gesagt, was er ihnen sagen musste. Er hat ihnen einen Ausblick über die üblichen Fragen im verbandskatholischen Plapperprozess geboten, er hat sie auf die Notwendigkeit der persönlichen Umkehr hingewiesen, ihnen erklärt, dass Rechtssetzung immer im Einklang mit dem natürlichen moralischen Gesetz stehen muss, und vieles mehr.

Doch leider ist dies alles nicht genug gewesen. Nichts was der Papst hätte tun können, hätte je genug sein können. Denn die überwältigende Mehrheit der Deutschen erfährt von dem Besuch nur aus den politisch korrekten Mainstream-Medien – das gilt auch für die meisten Katholiken – und vielleicht noch aus ebenso politisch korrekten Kirchen- oder Bistumszeitungen. Alles, was sie vom Papst hören, ist sorgfältig chemisch gereinigt, auf belanglose Floskeln reduziert, oder zumindest in einen Schwall von Protesten und politisch korrekten Wertungen eingebettet, dass es seine explosive Wirkung verliert.

Die Mehrzahl der deutschen Bischöfe, Gremienkatholiken und sonstigen Verantwortlichen ist ohnehin so verhärtet in ihren Ansichten, dass persönliche Bekehrungen unmöglich erscheinen. Dazu braucht es wenigstens ein offenes Herz. Gänzlich unmöglich ist mit Gottes Hilfe natürlich nichts, aber dass die Opladens und Zollitschs dieses Landes auf einmal papsttreu werden, ist doch ziemlich unwahrscheinlich.

Die Auswirkungen des Papstbesuches werden also auf eine kleine Zahl schon vorher überzeugter Zuschauer beschränkt bleiben, die von den Aussagen des Papstes in ihrem Glauben bestärkt werden. Der Heilige Vater ist ein großer Philosoph, manche nennen ihn gar einen Propheten. Doch jeder Philosoph und jeder Prophet kann nur Erfolg haben, wenn man ihm mit offenem Herz zuhört.

Das ist jedenfalls nicht geschehen. Jetzt wo der Papst wieder sicher im Ausland ist (ich habe erstmal durchgeatmet, dass er wenigstens aus diesem Land heil entkommen ist – keine Selbstverständlichkeit, betrachtet man das Kesseltreiben der Medien und modernen linken Politiker gegen ihn), können die üblichen Verdächtigen ihre üblichen Spiele in sicheren Pfründen weitertreiben, bis ihnen das Dach der schrumpfenden Kirche endgültig auf den Kopf fällt, oder der Vatikan endlich auf der Abschaffung der Zwangskirchensteuer besteht, die diese Pfründe bewässert.

Der Papst hat sein Möglichstes getan, und Gott wird daraus reiche Früchte sprießen lassen. Doch wie viele dieser Früchte werden seine Rückkehr nach Rom überdauern? Und wie viele werden von den Gremien durch irgendeinen neuen Vorstoß direkt wieder zertreten, bevor sie dem Status Quo gefährlich werden können?

Nachdem englischsprachige Katholiken im Internet und der Papst mich bekehrt hatten, brauchte ich 18 Monate, bis ich meine Abscheu gegen die „Kirchenhierarchie“ in Deutschland endlich überwinden konnte. Inhaltlich war ich schon im Frühjahr 2009 überzeugt – bei der Kirche gemeldet habe ich mich im Herbst 2010. Der Grund dafür war, dass ich bei der Kirche in Deutschland kaum Spuren des katholischen Glaubens entdecken konnte, den ich gerade erst lieben gelernt hatte.

Wie viele andere Menschen wird es geben, die ähnlich denken, sich aber nie den letzten Ruck geben? Wie viele Bekehrungen, wie viele Konversionen sind vom Verbands- und Bürokratiemorast schon erstickt worden? Wir werden es nie wissen. Aber Gott weiß es.

Und wenn die Verantwortlichen dafür irgendwann vor IHM stehen – dann Gnade ihnen Gott.

Denn es geht hier nicht um diesen oder jenen Musikgeschmack, nicht um modern oder traditionell, sondern um unsterbliche Seelen.